Tutorium

Inhalt - 4. Zwischen den Stufen - 4.1. Einfache Durchgänge

Ich habe dir einmal eine Tabelle mit möglichen Durchgängen zusammengestellt. Sie kann natürlich nicht vollständig sein.

Durchgang Aufgabe Bemerkung
Notenbeispiel Verbindung von Halbsätzen. Oft benutzter und einfacher Bassgang.
Notenbeispiel Verbindung von Halbsätzen. Das "a" gehört nicht zum C-Dur-Dreiklang, ermöglicht aber eine Abwärtsbewegung innerhalb einer Oktave.
Notenbeispiel Verbindung von Halbsätzen. Ein Dreiklang kann auch umgekehrt werden.
Notenbeispiel Verbindung von Halbsätzen. Eine komplette Tonleiter als Durchgang innerhalb einer Oktave.
Notenbeispiel Verbindung von Halbsätzen. Eine Mischung aus Dreiklangsbrechung und Tonleiter.
Notenbeispiel Überleitung zur I. Stufe. Die V. Stufe beginnt mit dem Quintbass. Die Tonleiter führt perfekt zum Grundton.
Notenbeispiel Überleitung zur IV. Stufe. Nicht sehr elegant, weil zwei gleiche Basstöne gespielt werden.
Notenbeispiel Überleitung zur I. Stufe. Bassdurchgänge können auch über einen halben Takt gehen.
Notenbeispiel Überleitung zur I. Stufe. Das "d" gehört nicht zum F-Dur-Dreiklang, ermöglicht aber einen Basslauf von oben.
Notenbeispiel Überleitung zur I. Stufe. Nicht sehr elegant, weil zu sehr im Dreiklang gesprungen wird.

Es macht wenig Sinn, sich solche Tonverbindungen zu merken. In einer anderen Tonart sind es ganz andere Töne. Deshalb ist es sinnvoll, wenn du dir das Prinzip von Durchgängen zu eigen machst, so dass du sie in jeder Tonart beliebig einsetzen kannst. Dazu ein Paar kleine Merksätze:

  • Ein Durchgang besteht aus einem Dreiklang (eventuell plus Sext*), einer Tonleiter, oder einer Verbindung von beiden.
  • Ein Durchgang sollte immer schlüssig zum Basston des nachfolgenden Takts geführt werden.
  • Ein Durchgang sollte nie die Melodie stören. Beste Einsatzmöglichkeiten sind die Nahtstellen im periodischen Satz nach 4, 8 und 16 Takten (je nach Art des Stückes).
  • Als Überleitung zu einer anderen Stufe kann ein Bassgang auch mitten im Stück stehen. Er sollte dabei aber nicht die Melodie stören, zum Beispiel durch Parallelbewegung.

* Vergleiche die obigen Beispiele 2 und 9. Das "a" in Beispiel 2 ist der 6. Ton vom "c" aus, auch Sext oder Sexte genannt.

Obige Merksätze zeigen, dass es immer von Vorteil ist, als Bassspieler Dreiklänge und Tonleitern in den verschiedenen Tonarten parat zu haben, um damit die Durchgänge zu gestalten. Viel Spass beim üben!

Du sollst diese Arbeitsweise nun gleich umsetzen. Folgendes Musikbeispiel ist ein Rheinländer in Es-Dur. Es kommen nur die Stufen I und V vor. Überlege dir die Dreiklänge auf den Stufen und spiele sie auf deinem Instrument. Auf dem Kontrabass ist das gar nicht so schwer, da alle Töne in der halben Lage zu spielen sind.

Das Stück wurde vom Computer eingespielt. (Dies war nach einer Verletzung eines Mitmusikanten notwendig und wird in naher Zukunft geändert.) Die Melodie spielen zwei Klarinetten, die von einer Gitarre begleitet werden. Die Gitarrenstimme beinhaltet schon Bassgänge, da im Idealfall Bass und Gitarre ihre Basstöne synchron spielen. Du hast also schon einen kleinen akustischen Anhaltspunkt.

Der Titel des Rheinländers lautet: "12° Weihnachts-Rheinländer": Musik hören

Versuche einfach die Bassstimme anhand deines theoretischen Wissens und deiner Hörfähigkeit genauso wie die Gitarre zu spielen. Wiederhole dazu das Musikbeispiel so oft wie nötig.

Im Musikeralltag wirst du immer auf beide Arbeitsweisen zurückgreifen müssen. Die Theorie gibt dir dabei das musikalische Grundwissen und das Hören perfektioniert das Zusammenspiel in der Rhythmusgruppe.

Seite zurückTopSeite vor

Inhalt - 4. Zwischen den Stufen - 4.1. Einfache Durchgänge


Letzte Änderung: Dienstag, 31. Dezember 2002. webmaster@lasido.de.