Tutorium

Inhalt - 4. Zwischen den Stufen - 4.3. Chromatische Durchgänge

Bisher hast du nur Töne aus der Tonleiter der jeweiligen Tonart für Bassdurchgänge verwendet.

Das sind pro Oktave also sieben mögliche Töne. Es gibt aber noch mehr Töne in einer Oktave. Wenn man jeweils per Halbtonschritt die Tonleiter aufsteigt sind es elf verschiedene, mögliche Töne (Wenn man die Oktave dazu zählt sind es zwölf. Daraus resultiert der Name Chromatische Tonleiter, vgl. Allgemeine Musiklehre).

Am besten wirst du es wieder anhand eines kleinen Beispiels verstehen. Das Stück kennst du schon aus dem ersten Kapitel 1. Die Stufen zum Erfolg.

Notenbeispiel

Im zweiten Takt kannst du einen chromatischen Durchgang erkennen. Das "Cis" leitet natürlich toll auf den Quintbass der V. Stufe, da es der Leitton zum "D" ist. Nachteil dieser Wendung ist, dass zweimal der "C"-Bass folgt, wodurch die Wechselbassregel gebrochen wird.

Dieses Problem besteht im 6. Takt nicht. Dafür ist der Sprung vom "G" zum "Cis" nicht wirklich elegant.

Solche kurze Durchgänge haben auch eine grosse Ähnlichkeit mit den rhythmischen Variationen, siehe dazu Kapitel 3.3. Rhythmische Varianten. Es gibt sicherlich andere Meinungen, so einen Bassgang sprachlich einzuordnen.

Klarer wird die Bezeichnung "chromatischer Durchgang" im zweiten Teil des "12° Weihnachts-Rheinländer", den du in Kapitel 4.1. Einfache Durchgänge kennen gelernt hast.

Lade hierzu die Noten des Rheinländers auf deinen Rechner und schau dir die Stimmen genau an. Notenbeispiel

Du wirst feststellen, dass keine Bassstimme vorhanden ist. Es sind nur 2 Klarinettenstimmen und eine Gitarrenstimme notiert. Es gibt zahlreiche Ausgaben für Volksmusik, die in dieser oder ähnlicher Form vorliegen und dann im Trio gespielt werden. Kommt ein Bassinstrument dazu, dann muss die Bassistin oder der Bassist nach der Gitarrenstimme spielen, auch wenn das lesen im Violinschlüssel Schwierigkeiten macht. Diesen Schwierigkeiten möchte ich mit dem Notenbeispiel etwas entgegen wirken.

Der erste Teil ist dir ja schon bekannt. Spiele ihn ruhig weiterhin auswendig. Die neuen Bassgänge im zweiten Teil kannst du vom Blatt lesen. Als kleine Erleichterung könntest du dir die Notennamen mit Bleistift über die Notenzeile schreiben und nach einiger Zeit wieder wegradieren.

Hier nun das Hörbeispiel des zweiten Teiles, wiederum vom Computer eingespielt: Musik hören

Sicher hast du bemerkt, dass der zweite Teil doppelt so lang ist wie der erste. Das war notwendig, damit der chromatische Bassgang über zwei Takte V. Stufe gehen kann. Der Rheinländer besteht somit aus einem 8-taktigen und einem 16-taktigen Teil.

Die Tonleiter zum Schluss des Teiles ist ein perfekter Bassgang, weil er eine Gegenbewegung zur Melodie bildet. Er benötigt natürlich gewisse technische Voraussetzungen, weshalb ich nochmals an das Üben von Tonleitern und Dreiklängen in allen Tonarten appelieren möchte. Beachte auch, dass in diesem Takt die Stufen wechseln.

Zum Schluss kannst du natürlich einfache und chromatische Durchgänge am ganzen "12° Weihnachts-Rheinländer" üben: Musik hören

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Letzte Änderung: Dienstag, 31. Dezember 2002. webmaster@lasido.de.